Projekt-Beschreibung

VOM WILLKOMMEN ZUM ANKOMMEN

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die ohne ihre Eltern nach Deutschland kommen, ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Sie wurden auf der Flucht getrennt, haben ihre Eltern verloren oder sind ohne sie aufgebrochen. Der Großteil sind Jugendliche aus den Bürgerkriegsländern Afghanistan, Syrien, Irak und Somalia. Sie fliehen vor Zwangsrekrutierungen durch radikale Milizen, Krieg und Verfolgung.

Lange hat nur ein kleiner Teil der ca. 600 Jugendämter in Deutschland unbegleitete minderjährige Ausländer*innen (UMA) aufgenommen. Aufgrund gesetzlicher Neuregelungen und des Anstiegs der Flüchtlingszahlen, werden UMA mittlerweile verstärkt in die Fläche verteilt. Kommunen, in denen bisher keine UMA betreut wurden, müssen die notwendige Infrastruktur schaffen – von Aufnahmeeinrichtungen über Bildungsangebote bis zu Therapiemöglichkeiten. Das Personal muss qualifiziert und geschult werden. Eine große Herausforderung, aber auch eine große Chance.

Die jungen Menschen bringen viele Potentiale mit und sind meist hochmotiviert sich eine Zukunft in Deutschland aufzubauen. Viele von ihnen können langfristig nicht zurück. Die Aufnahmestrukturen müssen ihren Bedürfnissen gerecht werden und passgenaue Hilfen anbieten, die eine gute Ausgangsvoraussetzung für das Leben in Deutschland schaffen.

PROJEKTZIELE

Seit Januar 2018 führen das Deutsche Institut für Jugendhilfe und Familienrecht e. V. (DIJuF), der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e. V. (BumF) und terre des hommes Deutschland e. V. – Hilfe für Kinder in Not (tdh) ein zweijähriges Projekt für die Qualifizierung und Fortbildung von Akteur*innen, die mit UMA arbeiten, durch. Zentraler Bestandteil des Projekts »Gut ankommen – Fachkräfte qualifizieren. Kindgerechte Aufnahme unbegleiteter Minderjähriger« ist die Vernetzung der in unterschiedlichen Phasen beteiligten Akteur*innen und die Bereitstellung von bedarfsgerechten Arbeitshilfen in Bezug auf die Umsetzung des Gemeinsamen Europäischen Asylsystem (GEAS).

Im Zeitraum von Januar 2015 bis Dezember 2017 wurde durch das DIJuF, den BumF und tdh das Projekt zur kindeswohlorientierten Aufnahme von unbegleiteten Minderjährigen durch Qualifizierung, Wissen und Netzwerkbildung (KIWA) geleitet.

Die vorrangige Berücksichtigung des Kindeswohls ist ein zentraler Anspruch des GEAS. Um dieses Ziel zu verwirklichen, sollte das Projekt die Qualifizierung von Vormund*innen, Familienrichter*innen und Fachkräften der Jugendhilfe ermöglichen.

Denn die komplexe Rechtslage führt zu großen Herausforderungen und einem steigenden Fortbildungsbedarf bei Fachkräften in Jugendämtern, Jugendhilfeeinrichtungen und den Familiengerichten.

WAS WIR ANBIETEN

Die Projekte  »Gut ankommen/KIWA« unterstützen insbesondere Fachkräfte der Jugendhilfe, Behördenmitarbeiter*innen und politische Entscheidungsträger*innen durch:

  • Qualifizierungen im Rahmen von Schulungen und Tagungen
  • Vernetzung und den Wissensaustausch durch Expertenworkshops
  • Telefonische Beratung
  • Expertise und Arbeitshilfen


Fortbildungstermine, Arbeitshilfen und Tagungsdokumentationen finden Sie unter:
www.b-umf.de
www.dijuf.de

Projekt-Partner

Die vorliegenden Online-Materialien werden und wurden seit Beginn des Projekts »Gut ankommen – Fachkräfte qualifizieren. Kindgerechte Aufnahme unbegleiteter Minderjähriger« in 2018 und während der Laufzeit des Projekts »Kindeswohlorientierte Aufnahme von unbegleiteten Minderjährigen durch Qualifizierung, Wissen und Netzwerkbildung«, kurz KIWA, von 2015 bis 2017 erarbeitet.

Projektpartner sind das DIJuF, der BumF und tdh.

Deutsche Institut für Jugendhilfe und Familienrecht e. V. (DIJuF)

Das DIJuF unterstützt die deutschen Jugendämter durch

  • Individuelle Rechtsberatung und Rechtsgutachten
  • Fortbildungen und Fachtagungen
  • Internationale Realisierung von Kindesunterhalt

Als Forum für Fachfragen fördert das DIJuF den Dialog zwischen Institutionen und Berufsgruppen, die mit Fragen der Jugendhilfe und des Familienrechts befasst sind. Die Kenntnisse des Instituts fließen ein in die Fachberatung von Bundes- und Landesgesetzgebern.

Kontakt
Susanne Achterfeld
Tel.: 0049 (0) 6221 9818-45
E-Mail: achterfeld@dijuf.de
www.dijuf.de

Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e. V. (BumF)

Der BumF setzt sich für die Rechte von jungen Flüchtlingen in Deutschland und Europa ein. Wir bieten:

Vernetzung und Qualifizierung

  • Hilfe im Einzelfall
  • Politische Expertise
  • Analysen und Handlungsempfehlungen

Wir unterstützen junge Flüchtlinge dabei für ihre Anliegen einzutreten und ihre Stimme zu erheben.
Unser Ziel: Flüchtlingskindern eine Zukunft in Deutschland geben.

Kontakt
Ulrike Schwarz
Tel.: 0049 (0) 30 8209743-0
E-Mail: u.schwarz@b-umf.de
www.b-umf.de

terre des hommes Deutschland e. V. – Hilfe für Kinder in Not (tdh)

Das Kinderhilfswerk terre des hommes schützt Kinder vor Sklaverei und Ausbeutung, hilft Flüchtlingskindern, kümmert sich um die Opfer von Krieg, Gewalt und Missbrauch und sorgt für die Erziehung und Ausbildung von Kindern.

terre des hommes richtet seine Arbeit konsequent an den Kinderrechten aus und fördert weltweit und in Deutschland über 350 Projekte für ausgebeutete und benachteiligte Kinder. In Deutschland unterstützt terre des hommes regelmäßig rund 15 Projekte im Flüchtlingsbereich; unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zählen zu den Hauptzielgruppen der Projektarbeit.

Kontakt 
Sonja Welp
Tel.: 0049 (0) 541 7101-133
E-Mail: s.welp@tdh.de
www.tdh.de

Projekt-Förderung

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds kofinanziert.